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HSZG Aktuell

28. Juli 2021

Ein Roboter mit Zukunft!

Mexikanische Studierende präsentieren einen selbst entwickelten Roboterarm im Rahmen eines Mechatronik-Projekts.

Im Rahmen des Moduls "Mechatronics Project Work" im Bachelor-Studiengang Automatisierung und Mechatronik haben Austauschstudierende aus Mexiko einen 6-achsigen Roboterarm entwickelt. Was der alles kann? Das präsentierten die Studierenden am 23. Juli in ihrer öffentlichen Abschlussverteidigung.

Interessierte konnten online im BigBlueButton Raum während der Präsentation erfahren, welchen Herausforderungen bei der Entwicklung sich Daniel Ocampo Mendoza, Marco Barrera Salas, Hamid Castillo Martinez und Roberto Hernandez Tovar stellen mussten.

„Die Studierenden standen vor großen Herausforderungen. Praktisch von Null zu starten, ohne Material und erweiterten Kenntnissen, z.B. in additiver Fertigung und speziellen Programmierungssprachen, und dann letztendlich einen fertigen und funktionstüchtigen Roborterarm hinzustellen. Das ist beachtlich und anerkennenswert“, findet Egmont Schreiter.

Der Diplom-Ingenieur begleitete die mexikanischen Studierenden während ihrer Projektarbeit.

Selbst entwickelt und aufgebaut

Ziel der Arbeit war es, dass die Studierenden von Grund auf einen 6-achsigen Roboterarm als Demonstrationsbeispiel aufbauen sollten. Dabei wurden folgende Aufgabenschwerpunkte definiert:

  • Analyse der vorhandenen Ausstattung an der Hochschule,
  • Recherche nach möglichen Implementierungslösungen mit offener Software und offener Hardware, 
  • Planung, Konstruktion und Simulation des Roboterarms mit FreeCAD,
  • Programmierung der Elektronik,
  • Konstruktion des Roboterarms,
  • Integration in Roboter-Software wie RobotOS oder Robot Workbench von FreeCAD,
  • Entwicklung und Implementierung einer Beispielapplikation.

In Ihrer Präsentation ließen die Studierenden den Roboterarm unterschiedliche Bewegungsabläufe vollführen unter Einsatz des eigens programmierten Interfaces. Was dabei aussieht wie eine herkömmliche Bewegung – wie das vollständige Strecken des Roboterarmes – stellte die Mexikaner vor große Herausforderungen. „Während der Pandemie konnte ich kein Labor in Mexiko besuchen, hier in Deutschland haben wir uns intensiv mit unterschiedlichen Programmiersprachen beschäftigt und sehr viel dazugelernt“, berichtet Roberto Hernández. „Schließlich freuen wir uns, dass wir durch viele Berechnungen einen funktionierenden Roboterarm konstruieren konnten.“

Darüber ist auch Marco Barrera Salas glücklich und weist auf verschiedene Verbesserungsansätze hin, an denen künftige Studierende weiterarbeiten können. „Wir sind davon überzeugt, dass unser Projekt fortgesetzt werden kann“, so der Programmierer.

Wo sehen die Studierenden ihren Roboterarm in Zukunft? „Vieles ist möglich“, resümiert Marco. Momentan könne der Arm kleine Objekte transportieren, daher sieht er den künftigen Einsatz vor allem in Laboren, z.B. beim Austausch von Metallstücken.

Nachhaltiger Einsatz des Roboterarms in der Studierendenwerbung und für Unternehmen

„Studieren an der HSZG bedeutet nicht nur Theorie, sondern auch viel Praxis. Daher soll der Roboterarm unseren Studieninteressierten zeigen, welche praktischen Inhalte im Studium vermittelt werden“, bewertet Egmont Schreiter das studentische Projekt.

Dabei stellt der Projektbetreuer auch den Mehrwert solcher Entwicklungen im Mechatronik-Bereich für Unternehmen heraus. „Da der entwickelte Roboter unter freier Lizenz als Hardware und Software erarbeitet wurde, hat die Hochschule die Möglichkeit, für KMUs individuelle Lösungen zu erarbeiten.“ Das bedeutet, zukünftige Verwendungen und Weiterentwicklung sind komplett möglich.

Foto: Dipl.-Ing. (FH) Egmont Schreiter
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