Am IPM entwickelten zwei IAESTE-Studierende beeindruckende 3D-Animationen und -visualisierungen, um neue Technologien anschaulich darzustellen.
Dobrila Grujikj kommt aus Tetovo in der Republik Nordmazedonien und studiert an der “Ss. Cyril and Methodius” Universität in Skopie Computer Science and Engineering. Im Zeitraum vom August bis Oktober absolvierte sie im Rahmen des IAESTE-Austauschprogramms bei uns am Institut für Prozesstechnik, Prozessautomatisierung und Messtechnik (IPM) ein Praktikum. Hier befasste sie sich in der Fachgruppe für Messtechnik und Prozessautomatisierung (MTPA) mit der Erstellung einer animierten Multimediapräsentation über ein neuartiges prototypisches Messsystems, welches für Strahlungsmessungen an Transport- und Lagerbehältern für radioaktive Abfälle konzipiert wurde. Dieses System wurde im Rahmen des Forschungsprojektes DCS-Monitor II entwickelt und kam bereits bei Messkampagnen im Zwischenlager Nord des Entsorgungwerkes für Nuklearanlagen (EWN) in Lubmin zum Einsatz.
Als bereits sehr erfahrene 3D-Designerin griff Dobrija auf die Software Autodesk Maya zurück. Selbständig übernahm sie sämtliche Produktionsschritte, beginnend vom Storyboard bis hin zum Rendering und der Nachbearbeitung.
Die fertige Animation zeigt nun visuell eindrucksvoll und leicht verständlich neben dem Ablauf der Messkampagne auch den Aufbau eines CASTOR-Behälters. Parallel zur Verwendung in der Öffentlichkeitsarbeit des IPM wird dieses Video nun auch bei der Akquise eines Folgevorhabens zu DCS-Monitor II unterstützen.
Rohan Saklani kommt aus Jharkhand, im Norden von Indien. Er studiert an der Manipal University Jaipur Computer Science and Engineering. Während seines zweimonatigen IAESTE-Praktikums am IPM beschäftigte er sich in der Fachgruppe MTPA mit Automatisierungslösungen im modernen Gartenbau – unter Verwendung von fortschrittlicher Seilrobotertechnologie und sensorikbasierter KI-Unterstützung.
Im Rahmen des Projektes "LandÜber" entwickelte er eine Softwareerweiterung, welche in Echtzeit Plausibilitätsprüfungen an Daten eines Gartenroboters vornimmt, und zeichnete Daten für eine spätere Offline-Analyse auf. Außerdem realisierte er eine 3D-Darstellung der gesamten Roboterplattform und visualisierte die an der Aufhängung des Seilzugroboters wirksamen Kräfte. Dies alles gelang ihm mit Hilfe von Tools wie Foxglove und dem Robot Operating System ROS2 sowie den Programmiersprachen Bash, C++ und TypeScript. Neben seinen umfangreichen Programmierkenntnissen bewies er damit auch, dass er in der Lage ist, Softwarelösungen und Visualisierungen für anspruchsvolle Probleme zu entwickeln.
Die Herausforderung, sich binnen weniger Wochen in z.T. fremde Themengebiete einzuarbeiten und hinreichendes technische Verständnis zu entwickeln, haben beide IAESTE-Studierenden mit Bravour gemeistert. Dies wurde nicht zuletzt auch dank eines regen Austausches mit den Mitarbeitern des IPM möglich. Auch in ihrer Freizeit zeigten Dobrija und Rohan viel Unternehmungsgeist: Beide sind an den Wochenenden oft zu Entdeckungsreisen durch Zittau, Deutschland und Europa aufgebrochen und haben verschiedene IAESTE-Veranstaltungen besucht.
Am 29. Oktober präsentierten Dobrila und Rohan schließlich die beeindruckenden Ergebnisse ihrer erfolgreichen Arbeit am IPM. Zudem gewährten sie dem Auditorium in einer separaten Präsentation schöne und beeindruckende Einblicke in ihre Heimat. Wir am IPM sind sehr stolz auf ihre Erfolge und wünschen Ihnen alles Gute für die Zukunft.
Text: Daniel Fiß / André Seeliger
Bild: Daniel Fiß
Seit vielen Jahren bietet das IPM im Rahmen des IAESTE-Austauschprogramms jährlich zwei bis drei Praktikumsplätze für Studierende aus dem Ausland an. Seitdem durfte das Institut schon über 40 IAESTE-Studierende begrüßen, die zusammen mit unseren MitarbeiterInnen in den Natur- und Ingenieurwissenschaften angesiedelte Praktikumsthemen bearbeiteten. 2020 erhielt das IPM einen Award für über 15 Jahre Praxispartnerschaft für ausländische Studierende.
IAESTE steht für: International Association for the Exchange of Students for Technical Experience.
Bei dem Programm geht es um die Vermittlung und Wahrnehmung berufsbezogener Fachpraktika vorzugsweise in den Natur- und Ingenieurwissenschaften. Mehr als 90 Länder auf der ganzen Welt beteiligen sich an dem Programm.
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