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HSZG Aktuell

07. April 2025

Von der Idee zum fertigen Prototyp

Mit „Make Your School“ fördert die HSZG MINT-Kompetenzen ab Klasse 8.

„Wir bauen ein Streusalzfahrzeug für unsere Schule!“ – Mit leuchtenden Augen und voller Tatendrang verkündeten dies fünf Schülerinnen und Schüler am Ende des ersten Tages eines ganz besonderen Projekts am Christian-Weise-Gymnasium Zittau. Gemeinsam mit ihren Klassenkameradinnen und Klassenkameraden hatten sie überlegt, wie sie ihren Schulalltag verbessern könnten, und wollten ihre Ideen sofort in die Tat umsetzen. Nun saßen sie zusammen und erstellten eine detaillierte Materialliste, damit ihr „Hack“, der Bau ihres Prototyps, bis zur Präsentation in nur zwei weiteren Tagen erfolgreich abgeschlossen werden konnte.

Drei Tage voller kreativen Tüftelns, die darauf abzielten, die Schule ein Stück besser zu machen, sorgten bei Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften gleichermaßen für Begeisterung. Die Hochschule Zittau/Görlitz (HSZG) war mit einem speziellen MINT-Kofferset angereist, das mit Mikrocontrollern, Sensoren und Ausgabegeräten ausgestattet war. So konnte eine andere Schülergruppe beispielsweise den Füllstand eines Müllbehälters messen und durch ein LED-Band anzeigen, das bei vollem Behälter von Grün auf Rot wechselte. Eine andere Gruppe baute einen Sensor unter einen Tisch, der Alarm schlägt, wenn ein Kaugummi angeklebt wird.

Diese innovativen Koffer stammen von „Make Your School“, einem bundesweiten Netzwerk, das sich der Förderung von MINT-Kompetenzen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) verschrieben hat. Make Your School bietet Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, in praxisorientierten Projekten ihre Fähigkeiten in diesen wichtigen Bereichen zu entwickeln und innovative Lösungen für ihren Schulalltag zu erarbeiten. Die HSZG ist seit diesem Schuljahr Teil dieses Netzwerks und führt jährlich fünf solcher „Hackday“-Events an ostsächsischen Schulen durch, vorzugsweise mit Schülerinnen und Schülern der Klassenstufe 8.

Ein Highlight war das neue mobile Labor der HSZG, das im Rahmen des „Zukunftslernorts Oberlausitz“ (ZukLOS) entwickelt wurde. ZukLOS steht im Mittelpunkt der Förderung der außerschulischen MINT-Bildung an der HSZG und hat das Ziel, einen gesamtregionalen Zukunftslernort zu etablieren. „Die heutigen Kinder und Jugendlichen sind die zukünftigen Gestalterinnen und Gestalter der Oberlausitz. Durch den Zukunftslernort Oberlausitz legen wir den Grundstein dafür, dass sie diese Rolle aktiv übernehmen können“, so Prof.in Dr.in Sophia Keil, Prorektorin Forschung, Transfer und Internationalisierung an der HSZG.

ZukLOS gliedert sich in vier Handlungsfelder: die Juniorakademie Zittau, das Experimentierhaus Görlitz, mobile und dezentrale Lernorte sowie Campus4You. Die Entwicklung der mobilen Lernorte, zu denen auch das hier eingesetzte mobile Labor gehört, zielt darauf ab, Wissenschaft und Forschung direkt zu den Menschen zu bringen. Mit der an Bord befindlichen Digitaltechnik, einem Lasercutter und einem 3D-Drucker, konnten die Schülerinnen und Schüler ihren Prototypen ein ansprechendes Design verleihen und sogar benötigte Bauteile direkt vor Ort drucken. Bei der Umsetzung ihrer Ideen wurden die Schülerinnen und Schüler von engagierten Hochschulmitarbeitern und Orest Lytvyn, der seinen Bundesfreiwilligendienst an der HSZG absolviert, tatkräftig unterstützt.

Auch die beteiligten Lehrkräfte waren von dem Projekt begeistert. Christian Pätzold, Physiklehrer, begleitete eine Schülergruppe beim Löten und Programmieren einer elektronischen Zimmerbelegung (Frei/Besetzt). „Es ist faszinierend zu sehen, wie die Schülerinnen und Schüler mit Begeisterung bei der Sache sind und ganz nebenbei wichtige Kompetenzen im Bereich der Elektronik und Programmierung erwerben“, lobte er. Anke Kindermann, Informatiklehrerin, hob die praxisnahe Anwendung des Programmierens mit Arduino-Controllern hervor.

Zur Abschlusspräsentation in der Aula waren neben der Schulleitung und den Lehrkräften auch Schülerinnen und Schüler der Klassen 6 und 7 gekommen, die in den kommenden Jahren ebenfalls von Make Your School profitieren werden. Die Gruppen präsentierten ihre Projekte auf der Bühne und stellten ihre Ergebnisse anschließend an „Marktständen“ vor.

Bei Pizza und strahlendem Sonnenschein klang der erfolgreiche Tag aus, an dem 25 junge Tüftlerinnen und Tüftler ihre Kreativität und ihr Können unter Beweis gestellt hatten.

Für mich war es die erste Durchführung eigener Hackdays als Hochschule. Und es war ein voller Erfolg! Die Achtklässler demonstrierten sechs Prototypen. Jede und jeder hat sich in die Projekte eingebracht. Ich empfinde das als eine sehr schöne Erfahrung für sie und sehe Ähnlichkeiten zum Berufsfeld im Bereich von Entwicklung und Konstruktion. Der Ingenieurberuf hält ebenfalls solche Erfolge bereit, wenn eine Idee aufgeht und beginnt, Realität zu werden.

Dipl.-Ing. Egmont Schreiter, Fakultät Elektrotechnik und Informatik
Make Your School - es geht weiter!

07.-09.04.: Friedrich-Schleiermacher-Gymnasium Niesky

10.-12.06.: Freie Oberschule Boxberg

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