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13. September 2022

Visionäres Projekt mit Strahlkraft

Bei der öffentlichen Gesprächsrunde: „Weltraumforschung – Chancen für die Kohleregion“ wurde unter Beisein des Astronauten Thomas Reiter das ERIS-Projekt vorgestellt.

Einfach nach den Sternen greifen. Denn dort liegen die Chancen für die Kohleregion Sachsens. Das Projekt ERIS, das Kompetenzzentrum für Luft- und Raumfahrttechnik Sachsen/Thüringen sowie die Deutsche Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt haben am 7. September an die HSZG nach Görlitz eingeladen.

Grafik: ERIS

Ziel der dortigen im Rahmen einer zweitägigen Beiratssitzung stattfindenden öffentlichen Gesprächsrunde zum Thema „Weltraumtechnologien - Chancen für die Kohleregion“ war es, Unternehmer*innen und Kommunen sowie der breiten Öffentlichkeit das Projekt ERIS näher vorzustellen. Organisiert wurde die Veranstaltung von der TU Bergakademie Freiberg und der Hochschule Zittau/Görlitz.

„ERIS ist eine Initiative, die sich für die Einrichtung von einer der beiden neu zu schaffenden Großforschungseinrichtungen in den sächsischen Kohleregionen bewerben“, erklärt Rektor Alexander Kratzsch. „Ziel des Projekts sind innovative Lösungen für Technologien zu finden für ein künftiges Leben auf anderen Planeten und Ressourcenschonung auf der Erde.“ Die Hochschule Zittau/Görlitz ist neben vielen regionalen Institutionen Partner dieses Projekts.

Die Idee bei ERIS zielt mit Blick auf die künftige Raumfahrt auf eine Unabhängigkeit von Versorgungsmodulen von der Erde ab. Anders als z. B. bei der ISS soll auf anderen Planeten nur mit dem Nötigsten die erste Station aufgebaut werden, um diese anschließend stückweise mit ‚allen‘ vor Ort verfügbaren Materialien zu erweitern. Dies schließt die Erzeugung von Lebensmitteln mit ein.

Neben Projektinhalten blickt Prof. Kratzsch auch auf Statistiken. Dabei fällt auf, dass sich Studiengänge mit Bezug zur Luft- und Raumfahrt in Deutschland einer großen Beliebtheit erfreuen. Die meisten Studiengänge seien allerdings zulassungsbeschränkt. „Mit einem derartigen Projekt in der Lausitz ergeben sich große Chancen für den Zuzug junger Menschen in unsere Heimat, verbunden mit der Gewinnung von Studierenden für die Sächsischen Hochschulen und damit auch für die Hochschule Zittau/Görlitz“, zeigt er sich überzeugt.

Hinzu kommt, dass die Entwicklungspotenziale der Raumfahrttechnologie auch für das Leben auf der Erde enorm sind. Zentren, die sich an der Raumfahrtforschung beteiligen, nehmen erheblichen Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung ihres regionalen Umfelds.

„Das gemeinsame Ziel, den Weltraum zu erobern mit Mitteln, die hier vor Ort erforscht wurden und an bestehende Kompetenzen der Kohleregionen anknüpfen, wird ein Licht auf unsere Region werfen, dessen Strahlkraft weit über sie hinausreichen wird.“ Rektor Alexander Kratzsch

Vermutlich bis weit in den Weltraum hinein, fügt der Rektor schmunzelnd hinzu. Eine Mutmaßung, die wahrscheinlich der ehemalige ESA-Astronaut Thomas Reiter am besten zu beurteilen vermag. Der renommierte Raumfahrer nahm ebenso an der Gesprächsrunde teil wie der Planetenforscher und Direktor der DLR/NASA Regional Planetary Image Facility in Berlin-Adlershof Prof. Dr. Ralf Jaumann, der deutsche Physiker und langjähriges Vorstandsmitglied der DLR Prof. Dr. Hansjörg Dittus sowie die Ehrenkosmonautin und Expertin für außerplanetare Biologie Dr. Thorid Zierold.

Sie berichteten über ihre Forschung, ihre Erlebnisse im All und über die Vorbereitung von Raumfahrtmissionen und erklärten die Chancen der Weltraumforschung für den Strukturwandel in der Lausitz. Im Anschluss konnten Fragen gestellt werden und die Beiratsmitglieder standen für Autogramme zur Verfügung.

„ERIS ist ein äußerst visionäres Projekt von großer Tragweite und mit großem Potenzial, neue wirtschaftliche Perspektiven und High-Tech-Standorte für die regionale Industrie mit zahlreichen Arbeitsplätzen zu schaffen. Wir brauchen jetzt den Mut, um eine große Vision Wirklichkeit werden zu lassen“, resümiert der Rektor.

ERIS - ein Projekt mit Zukunft!

ERIS - das European Research Institute for Space resources - ist eines von sechs für die erste Förderphase empfohlenen Konzepte zur Gründung zweier Großforschungszentren im Ideenwettbewerb »Wissen schafft Perspektiven für die Region!« des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.

Im Erfolgsfall stehen bis 2038 mehr als 1,1 Milliarden Euro für den Aufbau des neuen Großforschungszentrums ERIS zur Verfügung. Die Auswahl der besten zwei Konzepte erfolgt voraussichtlich im Oktober 2022. Die ERIS-Webseite bietet weitere Informationen.

Welchen Beitrag die HSZG an dem Projekt leistet, lesen Sie hier: Hochtechnologien aus der Weltraumforschung.

Foto: Prof. Dr.-Ing. Alexander Kratzsch
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